Lustig. Die Frage, warum es überhaupt Adventskalender gibt, haben wir uns so noch nie wirklich gestellt. Wir haben uns die letzten Jahre einfach über die bloße Existenz dieser tollen Erfindung gefreut. Aber wir sorgen jetzt mal für Aufklärung:

Ein Adventskalender sorgt für die Versüßung der Wartezeit bis Heiligabend. Das ist wohl die Kurzfassung der Antwort auf das "Warum". Tatsächlich hat sich an der Ungeduld - vor allem von Kindern - in Bezug auf Weihnachten in den letzten Jahrhunderten einfach nichts geändert.

Und genau diese Ungeduld hat Eltern schon immer kreativ werden lassen, um das Warten erträglicher zu machen. Von Kreidestrichen, die jeden Tag weggewischt werden konnten, bis hin zu Strohhalmen, die jeden Tag in die Krippe zum Jesuskind gelegt werden können. Einfachste, aber wirksame Mittel, die hier angewendet wurden. Gerhard Lang erinnerte sich sogar daran, dass seine Mama schon Ende des 19. Jahrhunderts 24 kleine Gebäckstücke für ihn auf einen Karton mit nummerierten Feldern genäht hat. Auf Süßigkeiten hat man also auch schon sehr früh zurückgegriffen.

Der Beginn des kommerziellen Adventskalenders war dann der Druck einer Weihnachtsuhr im Jahr 1902 durch die evangelische Buchhandlung Friedrich Trümpler. Kurz danach stieg auch Gerhard Lang (wir erinnern uns, der Herr mit der kreativen Mama) ins Adventskalender-Geschäft ein. Er entschied sich für eine Version, die aus zwei Bögen Papier bestand. Aus einem Bogen konnten täglich Bilder ausgeschnitten werden, die dann auf den anderen Bogen geklebt wurden. Sowohl Weihnachtsuhr als auch Papierkalender wurden immer weiter entwickelt in den kommenden Jahren, sodass es dann ab 1920 Adventskalender gab, deren Fensterchen man öffnen konnte. Dahinter erwarteten die Kinder Winter- und Heiligenbilder. Der christliche Bezug war noch klar erkennbar.

Das Interesse an den Wartezeit-Verkürzungskalendern wurde immer größer und die Kreativität der Verleger wuchs ebenso stetig. So kam 1958 dann schon der Schokoladen-Adventskalender in die Geschäfte. Ein Stück Schokolade pro Tag - ein Paradies für Kinder.

Aber auch damit nicht genug - mittlerweile gibt es Adventskalender in allen Größen und Formen und Füllungen für jede Zielgruppe. Wir sind das beste Beispiel: Feinkost-Adventskalender für Erwachsene. Das "Warum" ist aber bei jedem Kalender unverändert: Die Wartezeit bis Weihnachten soll verschönert werden.